Yevgeniy
Breyger erhält Reinhard-Priessnitz-Preis 2025
16. Juli 2025
Der
Lyriker, Übersetzer und Herausgeber Yevgeniy Breyger, Senior Lecturer am Institut für Sprachkunst, wird mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis
2025 ausgezeichnet. „Mit seiner wuchtigen Sprache/seinen Sprachen schlägt er Kerben in die Gegenwart“, heißt es in der Begründung
der Jury.
Die Verleihung der mit 5.000 € dotierten und vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst,
Kultur, Medien und Sport finanzierten Auszeichnung findet am 5.11.2025 im Literaturhaus Wien statt.
„Die Texte
von Yevgeniy Breyger schmiegen sich nicht an wie das Kätzchen in einem seiner Gedichte. Mit seiner wuchtigen Sprache/seinen
Sprachen schlägt er Kerben in die Gegenwart. Sein Sound überrascht durch die kunstvolle Verwebung poetischer Bilder fragiler
Landschaften mit einer literarisierten Mündlichkeit. Seine investigative Poesie vermag auf subversive und raffinierte Weise
aufklärerisch zu sein. „Das Leben hat gelernt mich zu berühren“, schreibt er. Der Überfall Russlands auf die Ukraine wurde
zum Wendepunkt seiner literarischen Arbeit. Er hat ihn auf eine neue Weise zum Schreiben und Sprechen gezwungen. „Noch nie
hat der Honig so deutlich nach Abschied geschmeckt“, schreibt er in einem früheren Gedicht. Vielleicht weil dieser Abschiedshonig
noch nie gleichzeitig so süß war und so bitter“, heißt es in der Begründung der Priessnitz-Preis-Juroren Gustav Ernst und
Robert Schindel.
Der Reinhard-Priessnitz-Preis wird seit 1994 jährlich an Autor:innen vergeben, die in deutscher
Sprache schreiben. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgt durch eine Jury, eine Einreichung ist nicht möglich. Die Auszeichnung
erinnert an einen der bedeutendsten Vertreter der Neuen Poesie, an den Wiener Autor Reinhard Priessnitz, der am 5. November
1985 40-jährig in Wien gestorben ist.
Yevgeniy Breyger ist Senior Lecturer für Literarisches Schreiben am Institut
für Sprachkunst der Uiversität für angewandte Kunst Wien. 1989 im ukrainischen Charkiw geboren, lebte ab 1999 mit seiner Familie
in Magdeburg/D. Nach Studien des Kreativen Schreibens, Kulturjounalismus und der Curatorial Studies in Hildesheim, Leipzig
und Frankfurt am Main debütierte er 2016 mit dem viel beachteten Lyrikband flüchtige monde (kookbooks), dem die Bände
Gestohlene Luft (kookbooks, 2020), Kryptomagie (mikrotext, 2022) und Frieden ohne Krieg (kookbooks,
2023) folgten. Im Februar 2026 wird sein neuer Gedichtband Hallo Niemand im Suhrkamp Verlag veröffentlicht, wo 2027
auch sein Romandebüt erscheinen soll.