Angewandte-Rektor
Bast fordert Bildungsreform mit gravierender Stärkung der kulturellen Bildung
28.11.2017
"Seit Jahrzehnten wird in Österreichs Schulen der Musik-und Kunstunterricht
reduziert und eingeschränkt. Das ist nicht nur eine Katastrophe für das Kulturland Österreich, sondern unverantwortlich gegenüber
den Anforderungen einer demokratischen Gesellschaft und gegenüber der kommenden Generation, die in den Arbeitsmärkten der
digitalisierten Wirtschaft bestehen muss“, bringt sich heute der Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald
Bast, in die Diskussion zum Thema Bildung rund um die Regierungsverhandlungen ein.
"Der Umgang
mit Mehrdeutigkeit und Ungewissheit, die Fähigkeit zu Hinterfragen, zur Abstraktion und Kontextualisierung, das ist es, was
Bürgerinnen und Bürger in der demokratischen Gesellschaft des digitalen Zeitalters brauchen, um mündig an der Gestaltung der
Gesellschaft teilzunehmen, und um nicht PopulistInnen, die mit einfachen Lösungen locken, auf den ideologischen Leim zu gehen",
ergänzt Bast.
Laut World Economic Forum und OECD gelten als die drei wichtigsten Fähigkeiten für die digitalisierte Wirtschaft:
erstens das Lösen komplexer Probleme, zweitens kritisches Denken und drittens Kreativität. Diese Fähigkeiten würden wesentlich
durch die Auseinandersetzung mit künstlerischen Methoden erprobt und geschult. Eine verantwortungsbewusste Bildungsreform
müsse das Lösen komplexer Probleme, kritisches Denken und Kreativität neben Lesen und Schreiben als oberste Bildungsziele
festschreiben und konkrete Maßnahmen zu Erreichung dieser Ziele durchsetzen, betont der Universitätsrektor. "Die Politik der
kleinen Schritte muss vorbei sein. Die dramatischen technologischen und gesellschaftlichen Umwälzungen trippeln nicht in kleinen
Schritten, sondern machen riesige Sprünge. Unseren Kindern läuft die Zeit davon…", schließt Bast.